Zucht

Wie kommt man auf die Idee mit einer Hobbyzucht, wo man doch jahrelang mit Mischlingen lebte? Zudem habe ich immer gesagt: Züchten kommt für mich nie in Frage und davon war ich fest überzeugt - glaubte ich jedenfalls. Man sollte nie "nie" sagen.

Wir lernten den Bearded Collie kennen und hatten unser Herz sofort an diese Rasse verloren, aber Züchtergedanken kamen dennoch nie auf. Dann passierte die Sache mit unserem Mischlingswurf (siehe "Betriebsunfall"). Es folgte eine Zeit mit sehr viel Arbeit, denn zu unserem Rudel gehörten plötzlich auch noch 10 Welpen. Die kleine Bande sollte so gut wie nur möglich auf ein Leben in einer netten Familie vorbereitet werden und unsere "Großen" sollten auch nicht zu kurz kommen. Ich war glücklich, als alle Welpen ein schönes Zuhause gefunden hatten und hier kehrte wieder unser ganz normales Leben ein.

Ich dachte oft an die Welpenzeit zurück, was man ihnen beigebracht und mit ihnen erlebt hatte, wie alles geklappt hat, die strahlenden Augen der Welpenbesitzer beim Abholen ihres Welpen...das ganze Für und Wider. So kam bei mir nach und nach der Wunsch auf, anderen Menschen etwas davon abzugeben, was bei uns täglich soviel gute Laune verbreitet:

einen Bearded Collie

Sie sind einfach immer gut drauf......

...naja meistens jedenfalls :)))

Ich bin in den VDH bzw. CfBrH eingetreten, habe alle erforderlichen Seminare besucht und 2007 mit Erfolg meine Züchterprüfung abgelegt. Seit 2020 bin ich Mitglied im BCCD und habe dort meine Zuchtstätte angemeldet.

In erster Linie sind unsere Hunde Familienmitglieder und das werden sie auch bleiben.
Unsere Hündinnen werden frühestens mit ca. 2 Jahren zum ersten Mal Mama, wobei lieber etwas später als zu früh. Nach der Aufzucht eines Wurfes wird die Hündin bei der nächsten Läufigkeit auf keinen Fall wieder gedeckt, denn sie soll sich erst mal von der kleinen Bande erholen.

Mit 8 Jahren werden unsere Hündinnen nicht mehr zur Zucht "eingesetzt", trotzdem bleiben sie natürlich bei uns. Wir haben bis dahin viele schöne Jahre zusammen verbracht und werden ihnen auch die folgenden Jahre treu bleiben und die Zeit gemeinsam genießen.

Da wir nur eine kleine Hobbyzucht haben, wird es auch nur hin und wieder einen Wurf bei uns geben.

Mir ist sehr wichtig, daß die Welpen so gut wie möglich sozíalisiert werden. Sie wachsen mit uns im Haus und Garten auf und lernen nach und nach alle möglichen Haushaltsgeräusche kennen. Draußen spielen wir auch mal im strömenden Regen, bei Sturm, Gewitter und bei Dunkelheit - der Jahreszeit und dem Alter der Welpen natürlich angemessen.
Sie lernen selbstverständlich auch Halsband und Leine kennen und werden bei der Abholung nicht wie wild daran zappeln. Nur perfekt "bei Fuß" gehen sie nicht, aber die neuen Besitzer sollen ja auch noch etwas zu tun haben :)

Wir teilen unser Leben auch mit einigen Katzen und so wird die kleine Beardiebande schon recht früh mit ihnen Kontakt haben und später auch mit unserem restlichen Minizoo. Unsere Wuffs sind totale Katzenfans und die Katzen lieben die Hunde. Aber der Beardie kommt eigentlich mit allen Tieren klar und wenn sie es von klein auf kennen, sowieso.

Man sollte Freude daran haben, einen Beardie zu bürsten und er muß unbedingt lernen, sich das gefallen zu lassen. Die ersten spielerischen Kontakte mit der Bürste werden die Welpen hier haben. Im neuen Zuhause muß das natürlich liebevoll aber konsequent beibehalten werden.

Ich bürste unsere Beardiebande - je nach Wetter und diversen Umständen - so etwa alle 2 - 3 Wochen, damit sie nicht wie "Nachbars Lumpi" aussehen.

Obwohl das mit dem "Lumpi" schon nach einem Waldspaziergang passieren kann. Beardie hat oftmals das eine oder andere  "Andenken " wie kleine Zweige, Kletten oder Schmutzpfoten dabei.

An Regentagen und wenn Beardie Schlammpfützen liebt, sieht er oder sie auch mal so aus und das mit Begeisterung.
Übrigens, in natura sieht es noch schlimmer aus, als es auf den Fotos rüberkommt :).

Die Welpen werden in regelmäßigen Abständen entwurmt, bekommen alle notwendigen Impfungen und sind bei Abgabe auch gechipt. Mit 8 Wochen bekommen sie ein zweites Mal Besuch vom Zuchtwart und können etwa eine Woche später in ihr neues Zuhause umziehen. Dann haben sie natürlich ihre Ahnentafel, Impfpass usw. dabei.

                   Hinter'm Gartenzaun gehts weiter....,
                              ........ aber erst am Abgabetag.

Bis dahin werden die Welpen wegen der Infekionsgefahr unser Grundstück nicht verlassen und auch der Besuch von anderen Hunden wird bis dahin nicht möglich sein. Welpenbesuche lassen wir wegen der Ansteckungsgefahr auch erst etwa ab der 2. Woche zu. Wir bitten um Verständnis!

Ich stecke in die Welpenaufzucht sehr viel Liebe und natürlich auch Zeit. So möchte ich auch das bestmöglichste Zuhause für jeden einzelnen Welpi finden. Mir ist daher sehr wichtig, wie und wo der Beardie aufwachsen und leben soll.

                                           

"Die Welpen sind aber teuer"!
    "Da verdient ein Züchter aber eine Menge Geld"!
        "Wie groß ist denn die Preisspanne"?
           "Geimpft, entwurmt, gechipt und mit Ahnentafel?               Lassen Sie doch davon etwas weg, damit es billiger wird"!

Diese und ähnliche Fragen oder Aussagen bekam ich bei meinen Würfen sehr häufig. Alles detailliert zu erzählen, würde hier sicher den Rahmen sprengen, aber ein paar Sätze möchte ich doch dazu schreiben.

Man beginnt mit einer Hobbyzucht und zahlt für die Hündin den ganz normalen Welpenpreis. Es fallen für viele Jahre Kosten für Futter, Haftpflicht, Hundesteuer, Impfungen und Wurmkuren an sowie HD-Röntgen (unter Narkose) und Ausstellungen, die leider nicht immer "um die Ecke" sind. Ich bin nicht der große Ausstellungsfan, aber einige Ausstellungen sind notwendig, damit die Hündin zur Zucht zugelassen werden kann (das gilt übrigens auch für Rüden). Wir ziehen einen schönen Waldspaziergang, bei dem die Beardies sich richtig austoben und schmutzig machen können, einem Ausstellungstag vor.   

Wenn die Hündin läufig wird heißt es, den genauen Deckzeitpunkt rauszufinden, um dann pünktlich beim Deckrüden zu sein. Der wohnt natürlich nicht immer "um die Ecke" , man hat dann eine stundenlange Fahrt vor sich und braucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Der Deckakt des Rüden ist auch nicht kostenlos und seine Besitzer bekommen ein "kleines Sümmchen" - die sogenannte Deckgebühr.
Danach folgt ein wochenlanges Hoffen, daß die Hündin trächtig ist. Nicht anders als beim Menschen * (nun gut, da heißt es schwanger :) * gibt es auch bei der Hündin keine Garantie dafür.

Ist der Deckakt positiv verlaufen und der voraussichtliche Wurftermin rückt näher, lasse ich die Hündin natürlich nicht mehr aus den Augen und verbringe auch die Nächte bei ihr - mehr wach als schlafend.
Wenn die Geburt bilderbuchmäßig gelaufen ist, sitzt man dann total glücklich und - unter Umständen nachts - übermüdet vor einem mehr oder weniger großen "Haufen" Beardiebabys und einem Berg Wäsche, der bei der Geburt angefallen ist.

Ich werde in den folgenden Wochen mein Bestes geben, damit die neuen Familien das bekommen, was bei uns täglich soviel gute Laune verbreitet:

einen Bearded Collie,

der munter, gesund, quietschfidel und gut sozialisiert mit jede Menge Unfug im Kopf in ein neues Leben starten will.

Die Hündin hat mit ihren Welpen viele Familien glücklich gemacht. Aber was ist, wenn sie mit 8 Jahren in den sogenannten Ruhestand geht? Dann sind wir natürlich in jeder Beziehung weiter  für sie da und zahlen all die Unkosten, die mit zunehmenden Alter auch mal mehr werden können.

Eine Hobbyzucht macht unendlich viel Freude, sonst würde ich es ja nicht machen. Es steckt aber auch sehr viel Zeit, Arbeit und Geduld dahinter und wenn es mal nicht bilderbuchmäßig läuft, erst recht.

 

Und eins sollte auf jeden Fall bedacht werden: wenn mehr als nur eine Hündin mit im Haushalt lebt und man einen Wurf hat..... die anderen Tiere wollen auch nicht vergessen werden, wollen spielen, fordern ihre Streicheleinheiten usw.

Es ist und bleibt ein Hobby und damit macht man wahrlich nicht das große Geld.
Wir setzen nicht unüberlegt und "am laufenden Band" Welpen in die Welt. Wir geben unsere Welpen auch nicht einfach in ein neues Zuhause ab, sondern wollen, daß sich Familie und Hund sozusagen "gesucht und gefunden" haben bzw. eine gewisse Sympathie zu spüren ist. Wenn sich mal nicht gleich die richtige Familie findet, bleibt der Welpe eben länger.

         

Ich hoffe, ich konnte unsere Hobbyzucht ein wenig erklären und auch zu der wohl verbreiteten Ansicht  * * man nehme eine Hündin und einen Rüden, lasse sie "mal machen", denn bei Hunden klappt das doch immer, sitzt wochenlang nur beglückt vor den putzigen Welpen und hat dann ohne großen Aufwand den Kontostand erhöht * *   ein wenig zum tatsächlichen Hintergrund beitragen.

Freude für Nessiebluebell

Für einen schönen Start ins Leben darf natürlich die Wurfkiste nicht fehlen. Janka hatte kontrolliert, ob sie auch in Ordnung ist und wir bekamen ihr o.k. :)

An dieser Stelle einen ganz lieben Dank an Jürgen aus NF, der sie bei einem seiner Besuche 2007 bei uns gebaut hat.

Ein ganz besonderes

an meine Freundin Diana, die dieses schöne Bild für mich gebastelt hat (Weihnachten 2007)

Die Beardies auf der Vorderseite sind sehr plastisch dargestellt....

...und auf der Rückseite steht mein Zwingername 'Nessiebluebell'

Ein beardiemäßig großes

an meine Freundin Sabine, von der wir das Schild im August 2011 bekommen haben. Wir haben uns riesig gefreut und liebe Grüße an Euch - man sieht sich
                                                     

Zur Adventszeit 2012 bekamen wir diesen 70 x 50 cm großen Lichterbogen geschenkt. Keine gekaufte Standardware, sondern mit unendlich viel Liebe selber gebastelt. Der Lichterbogen ist in natura noch viel schöner, als auf dem Foto. Unsere Freude darüber war einfach riesig.

Über dieses Bild waren wir dann allerdings sprachlos, das wir an Ostern 2013 als Überraschungsgeschenk bekommen haben. Die kleine Hobbykünstlerin ist für uns einfach die Größte!
Das tolle Gemälde ist 80 x 60 cm groß und wie der Lichterbogen in natura noch viel schöner.
An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Danke schön an Erika. Du hast uns damit eine unbeschreiblich große Freude gemacht!!!

            "Unsere" Maggie

Den kleinen Stoffhund haben wir zu Weihnachten 2017 bekommen. Es ist sozusagen eine Kopie bzw. der Zwilling von Maggie.

Ganz tierisch lieben Dank an Antje und Hendrik für die "Minimaus". Die Überraschung ist euch wirklich gelungen und wir haben uns total gefreut!